Dezember 17, 2009
Der Wilde Westen
Wie ich in den Wilden Westen kam. Ich war jung, 9-10 vielleicht. Ich schaltete eines Samstagabends den Fernseher an. Es lief im Vorabendprogramm die Serie "Rauchende Colts". Ich wollte auch auf einem Pferd sitzen und durch diese staubige Landschaft reiten. Jahre vergingen, nichts geschah. Ich wurde älter, 15 schließlich. Da begegnete mir auf dem Weg zur Schule ein Fremder. Er sei Amerikaner, sagte er. Er lud mich zu einem Tee ein, denn ich gab an, ich hätte Zeit. Er erzählte von seinem Leben als Goldsucher im Westen des Landes Amerika. Seine mühsam gesiebten Goldkörnchen machten ihn nicht reich. Kurz davor dem Alkohol und dem Goldrausch gänzlich zu verfallen, brach er auf zu neuen Abenteuern, dem ewigen Eis entgegen. So war er hier. Er übergab mir seine Visitenkarte, die mir einige Jahre später nützlich sein sollte. Als Austauschschüler trat ich mit 16 meinen 1jährigen Aufenthalt in die USA an. Ich hatte Gelegenheit die Originalschauplätze von "Rauchende Colts" zu besichtigen, auf einem Pferd durch die weite Prärie zu reiten, deren Staub zu schmecken. Ich denke noch heute daran. Ich grüße an dieser Stelle Joe, meinen Gastbruder, der mein Blutsbruder wurde.
Dezember 15, 2009
Eskimo2 erkältet
Die Grade des Thermometers haben in der Nacht die 0 unterschritten. Ich habe am Morgen die Kälte gespürt, denn ich hatte die Heizung abgestellt. In der kalten Küche setze ich den Topf mit Wasser auf den Herd, um Kaffee zu kochen. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir einen eisblauen Himmel. Mein Hals tut weh und die Nase läuft. Ich nehme die Tasse mit heissem Kaffee in beide Hände und trinke einen Schluck. Am Küchentisch sitzend hole ich aus dem Morgenmantel ein Taschentuch. Ich werde heute zum Arzt gehen und mich krankschreiben lassen.
Dezember 10, 2009
Das Eis taut
Ich habe eine lange Reise hinter mich gebracht. Ich bin gewandert vom Nordpol her bis hier in diese große Stadt in Mitteleuropa. Ich habe meine Reise begonnen mit Schneeschuhen an den Füßen. Nun habe ich sie getauscht gegen Thermoboots, die ich bald wieder tauschen werde mit Halbschuhen, wenn das Eis weiter taut. Hier liegt kein Schnee. Die Menschen hier wünschen sich welchen, denn Weihnachten steht vor der Tür und da soll es weiss aussehen. Ich vermisse meinen Hund, den ich zurückgelassen habe bei meiner Familie, damit er auf sie achtgibt- und meinen Platz einnimmt für die Zeit meines Wegseins. Ich denke an ihn, da gerade eben ein Mann mit einem Husky an mir vorbeilief. Ich bin in dieser großen Stadt also nicht der einzige von weit weit her.
Abonnieren
Posts (Atom)